Auf nach Kanada. Es war eine gute Idee, zwei zusätzliche Tage freizunehmen und schon am Tag vor dem Abflug nach Frankfurt zu fahren. Unglaublich, aber wahr: keine Probleme mit der Deutschen Bahn. Nach kurzer Zeit war dann auch das Terminal für den Shuttlebus gefunden und so konnte ich auch noch den Anpfiff des Spiels zwischen Uruguay und Portugal sehen.
1. Juli 2018
Nach einem frühen Frühstück mit Rührei (schonmal in Vorbereitung auf das zu erwartende kanadische Frühstück) geht’s um 10 Uhr mit dem Shuttlebus wieder zum Flughafen. Keine Schlange am Check-in, aber ein älteres Paar hat anscheinend vergessen, sich vorab die ETA für Kanada zu besorgen. Zum Glück für sie gibt es hierfür spezielle Hilfen, doch noch die Einreiseerlaubnis zu beantragen. Mit etwas Glück hat es auch noch geklappt (schließlich darf man nur in den Flieger einsteigen, wenn die ETA bestätigt ist). Bislang konnte ich allerdings noch niemanden der Mitreisenden ausmachen. Wie immer ist die Sicherheitskontrolle in Frankfurt ein heilloses Durcheinander mit langen Wartezeiten. Und wie immer sind ständig Anfragen von Reisenden zu beobachten, die bevorzugt abgefertigt werden möchten, weil die Zeit für sie knapp wird. Einige Damen der Schöpfung wundern sich, dass sie ihre großen Tinkturen im Beautycase nicht mitnehmen dürfen und halten den Verkehr damit zusätzlich auf.
Der Einstieg nach Sitzplatzordnung verläuft reibungslos und mit leichter Verspätung geht es los nach Calgary. Nach kurzer Zeit wird klar, dass in den beiden Reihen vor mir fast der gesamte Rest der Reisegruppe sitzt. Das Essen ist sehr einfach und es scheint, als würde der Unterschied zur neuen Premium Economy Class durch eine Abwertung der Economy Class erfolgen und nicht durch eine Aufwertung der Premiumklasse. So lässt sich halt auch Geld sparen. Ein Hoch auf BWL und Logistik-Studienabgänger…
Wie an der Route auf dem Bildschirm zu erkennen, geht der Flug über Grönland, ähnlich wie auf der Reise im letzten Jahr nach Vancouver. Wieder sind die Passagiere begeistert vom fantastischen Ausblick, der sich bietet und es dauert ein bisschen, bis ich an ein Fenster gelange.
Auch im nördlichen Kanada lassen sich bereits ein paar schöne Aufnahmen machen.
Die Landung in Calgary ist ein wenig holprig, da wir durch ein leichtes Gewitter fliegen. Kommentar der Flugbegleiterin: auch jeder, der geschlafen hat, müsste jetzt mitbekommen haben, dass wir gelandet sind. Das Wetter ist nicht sehr sommerlich, aber es kann ja nur besser werden. Direkt nach den Einreiseformalitäten treffen wir Markus, unseren Reiseleiter, und nach ein paar hundert Metern zu Fuß erreichen wir unseren Reisebus. Nach kurzer Fahrt erreichen wir das Sandmans Motel und nach dem Check-in treffen wir uns bald im Foyer für eine kurze Einleitung und eine erste kurze Erkundung der Stadt. Hauptziel ist ein Aussichtspunkt, um ein paar schöne Bilder der Skyline von Calgary machen zu können.
2. Juli 2018
Nach einem frühen Frühstück im Moxie’s (natürlich Rührei mit Würstchen und Ketchup) packen wir den Bus mit unseren Koffern und es geht nach Downtown Calgary. Nach dem gestrigen Canada Day ist absolut nichts los und wir haben die Stadt fast für uns alleine. Wir spazieren durch den Prince’s Island Park, sehen Kanada Gänse, die Friedensbrücke über den Bow River, den olympischen Platz und den Sky Tower. China Town gibt es nicht mehr wirklich (außer ein paar wenigen Gebäuden) und kleine Bäume am Straßenrand sind mit ihrem Wert in kanadischen Dollar ausgewiesen. Natürlich fängt es an zu regnen und wir freuen uns, als wir uns in einer kleinen Mall mit einem Kaffee aufwärmen können, während Markus den Bus für die Weiterfahrt holt.
Von Calgary geht es als nächstes nach Canmore. Wir nehmen einen Umweg über das Kananaskis County, in der Hoffnung, erste Tiere sehen zu können. Tatsächlich entdeckt Markus in großer Entfernung ein Wapiti. Die einzigen anderen Wildtiere, die wir antreffen, sind Rocky Mountain Schafe und die erste Sichtung eines Bären muss verschoben werden.
Ankunft in Canmore. Gute Nachrichten: alle Zimmer in der Windtower Lodge haben einen Kühlschrank (zur Aufbewahrung des täglichen Picknicks). Schlechte Nachrichten: die Zimmer sind noch nicht bereit für den Check-in. So geht es zuerst zum Supermarkt für den ersten Einkauf. Nach dem Check-in unternehmen wir noch einen kleinen Spaziergang entlang eines Seitenarms des Bow Rivers bevor es abends in der Lodge Abendessen gibt.
3. Juli 2018
Früh aufstehen, um direkt um 7 Uhr am Frühstücksbuffet zu sein. Ansonsten sei es möglich, in einer Reiskornschlange am Buffet unterzugehen. Anschließend Fahrt in den Banff NP zum Johnston Canyon, bevor auch dort die Touristenmassen eintreffen. Zum Glück geht es über eine Nebenstrecke, aber ein Bär zeigt sich bislang trotzdem nicht. Es ist noch kühl und Regenklamotten Pflicht. Erst geht es zu den Lower Falls, anschließend zu den Upper Falls. Wir entscheiden uns dann einstimmig für die extra 6 km zu den Ink Pots. Dort Picknick bevor wieder zurück durch den Wald oberhalb des Hauptwanderwegs geht. So fühlen sich die Bären, wenn sie die ahnungslosen Touristenmassen aus dem Wald heraus beobachten. Auf der Rückfahrt treffen wir Bärbel, die sich durch das „Blitzlichtgewitter“ nicht stören lässt. Weiteres Picknick mit den Erdhörnchen und dann kurzwr Bummel durch die Massen in Banff. Wenigstens gibt es guten Kaffee. Abends Essen im Georgetown Inn: Chicken Masala.
4 Juli 2018
Nach einem erneut frühen Frühstück geht’s in Richtung Yoho NP. Die Fahrt dauert etwas länger, dennoch sind wir recht früh am Emerald Lake und bekommen dort noch einen Parkplatz, obwohl es schon ziemlich voll ist. Am See unternehmen wir eine wunderschöne Rundwanderung. Und die Loony sehen wir auch noch, obwohl diese durch chinesische Kanuten, die sich vom Ufer aus fotografieren lassen müssen, schnell vertrieben werden. Einige Mitreisende bestimmen noch jedes zweite Pflänzchen… Nach der Seerumrundung (ca. 5 km) Picknick am See. Dann geht es weiter über die Natural Bridge (versteckt hinter Touristenmassen) zu den Takakkaw Falls. Der Bus ist klein genug, die Serpentinen vorwärtsfahrend zu bewältigen. Die Fälle sind sehr beeindruckend und schließlich gibt es noch eine Wanderung bis zum Duchesnay Lake am Fluss entlang. Essen abends ein Stück weiter in einem Hotel. Sehr gute Küche. Pasta mit Bisonfleisch.
5 Juli 2018
Heute dann also, wie angekündigt, ohne Frühstück. Schon am gestrigen Abend Sandwiches vorbereitet, Wasserflasche gefüllt und alles zusammengepackt. Ein bisschen mit Vorfreude, aber auch ein bisschen mit mulmigem Gefühl ob der wenigstens zu überwindenden 700 Höhenmeter. Um kurz vor 6 Uhr geht es los in Richtung Lake Louise. Dort dann ein obligatorischer Kaffeestopp. Leider steht schon eine Schlange am Thresen und die Angestellten, die ebenfalls komplexe Eier-Speck-Frühstücke anbieten müssen, sind auch nicht gerade multitasking-fähig. So verrint die Zeit mit Warten, während die Angst steigt, vielleicht trotz frühen Aufstehens, nicht mehr auf die Staße zum Morraine Lake gelassen zu werden.
Glück gehabt: als sogenannter „commercial drop-off“ dürfen wir doch noch zum Moraine Lake abbiegen, obwohl die Staße um diese frühe Uhrzeit schon wegen Überfüllung gesperrt ist. Mit dem Mietwagen hätte man jetzt wieder dumm dagestanden. Und dann auch noch Bär Nummer zwei am Straßenrand und diesmal auf der leeren Straße ohne Touristenmassen: Herbärt lässt sich durch uns auch nicht weiter stören.
Dann der nächste Schock: ca. einen Kilometer vor dem Parkplatz am Morraine Lake geht gar nichts mehr. Vorschlag: alle raus aus dem Wagen und zu Fuß am Staßenrand entlang zum See, während Markus im Wagen Stellung hält. Am Parkplatz wird dann alles klar: alles voll und niemand, der am Parkplatz ankommt, traut sich, auch nur einen Zentimeter hineinzufahren. Schließlich könnte dann ja hinter einem ein Platz frei werden und am Ende angekommen, bliebe nur der Rückweg, ohne den See gesehen zu haben. Am Ende des Parkplatzes führt ein kleiner Wanderweg auf einen Geröllhaufen: der Aussichtspunkt. Auf dem Rückweg dann Mickey Mouse‘ Pate: ein Pika oder laut Angela „ein Haystack“. Am Bulli mussten wir feststellen, dass Markus in einer Stunde maximal 100 m zurückgelegt hat. Also genau die richtige Entscheidung getroffen… Schnell wenden und dann auf zum Lake Louise.
Ankunft am Lake Louise und sogar ein Plätzchen auf dem Busparkplatz, obwohl Markus eigentlich vermeidet, den Busstatus unseres Gefährts auszunutzen. Aber die PKW Stellplätze sind schon weitestgehend belegt. Am See das übliche Reiskorngedränge, um Bilder mit verdeckter Landschaft zu schießen. Zum Glück kommt Markus bald und es kann losgehen.
Wunderschöne Wanderung am See entlang und endlich nimmt auch die Zahl der Touristen ab. Nach ca. zwei Kilometern dann der Aufstieg.
Durch den Wald, über Schneefelder und Geröll geht es bei strahlendem Sonnenschein bergauf. Vor uns schneebedeckte Berge und Gletscher, beim Umdrehen ein atemberaubender Blick ins Tal mit dem Lake Louise in der Ferne. Gerade die Geröllabschnitte im Sonnenschein sind recht anstrengend, aber schließlich und schweißgebadet Ankunft am Plain of Six Glaciers Teahouse. Während die Hälfte der Gruppe noch ca. einen Kilometer weiter zum Gletscher stackst, macht es sich die andere Hälfte in der Sonne bequem. Anschließend Picknick und Trinkwasser auffüllen im Gletscherbach bevor es weitergeht.
Ein Stück denselben Weg zurück und dann die Abzweigung hoch durch den Wald in Richtung Bee Hive und Mirror Lake. Oberhalb vom Lake Louise wieder ein genialer Blick auf den See. Kurze Pause am Mirror Lake und dann auf zum Abstieg. Wir treffen uns dann wieder unten am See, wo ein Brautpaar seine Hochzeitsbilder von sich machen lässt. Die Zahl der Menschen hat in keinster Weise abgenommen, so dass wir möglichst schnell zum Auto laufen und den Rückfahrt antreten. Abends geht’s wieder in dasselbe Restaurant wie am zweiten Abend, wo wir aufgrund der fehlenden Reservierung mit einem Hinterzimmer vorlieb nehmen müssen. Dem Essen tut das aber keinen Abbruch…
6 Juli 2018
Heute Icefield Pakway: über 300 km inklusive Fotostopps und Kurzwanderungen. Also wieder früh raus (aber mit Frühstück). Das erste Stück über Banff und Lake Louise fahren wir ohne Zwischenstopp und halten dann erst kurz vorm Bow Lake, um ein paar Bilder vom Crowfoot Mountain samt Gletscher zu machen.Nächster Stopp: Bow Lake inklusive kurzem Spaziergang am Seeufer entlang mit Blick auf den Bow Glacier. Natürlich sind hier wieder ein paar Touristen mehr, inklusive vier Chinesen, die beim Fotografieren so viel Lärm machen wie ein ganzer Bus voll Menschen. Ralf versucht sich an Aquarellen (wird nicht das erste Mal sein) bevor es wieder auf den Icefield Parkway Richtung Norden geht.
Nach kurzer Fahrt halten wir am nächsten Highlight des heutigen Tages: dem Peyto Lake. Vorbei an überfüllten Parkplätzen fahren wir hinauf bis zum Bus- bzw. Behindertenparkplatz. Hinweis kurz vorm Aussteigen: zum oberen Parkplatzaisgang ohne Beschilderung, ohne von anderen Touristen gesehen zu werden. Es handelt sich um einen unscheinbaren Rundwanderweg ohne Aussichtsplattform. Auf letzterer tummeln sich die Touristen und überbieten sich gegenseitig, wie dicht sie an den Abgrund gehen, um Fotos ohne andere Touristen von sich knipsen zu lassen. Nur eine Frage der Zeit bis dort mal jemand abstürzt. Unsere „geheime“ Kurzwanderung liefert geniale Blicke auf den See abseits der Touristenmassen. Hoffentlich wird dieser Spot nie bekannt… Kleiner Wermutstropfen: Mücken. Zum Glück hat Markus ein entsprechendes Mittelchen dabei.
Nach einem kurzen Kaffee- und Toilettenstop suchen wir uns einen Rastplatz für unser Mittagspicknick. Auf dem Weg zum Fluss ist Vorsicht geboten, da der Boden (versteckt im Gras) mit Löchern von Erdhörnchen durchsetzt ist. Sven ist als Tierfotograf wieder in seinem Element, aber auch wir anderen erhaschen den ein oder anderen Schnappschuss.Hinter einer Baustelle kommen wir auf einen Parkplatz und mit Glück finden wir auch sofort ein Plätzchen. Wanderschuhe an und es geht hinauf (Parker Ridge Trail). Auf dem kurzen Stück sind schon die Vegetationsveränderungen zu sehen und auf der anderen Seite eröffnet sich ein atemberaubender Blick über ein Gletschertal. Zum Glück haben wir Jacken mitgenommen, denn der Wind bläst ziemlich kalt hier oben. Die Gletscherzunge gehört schon zum mächtigen Columbia Icefield.
Nächster Stopp ist der Athabasca Gletscher nur wenige Minuten Fahrt weiter in Richtung Norden. Hier steppt natürlich der Bär und Markus setzt uns für eine halbe Stunde ab, damit wir die Runde am Gletscher machen können. Anschließend sammelt er uns wieder ein und wir machen uns auf den Weg zu den Athabasca Falls.Auf dem Weg zu den Wasserfällen der nächste Bär am Staßenrand. Bärnadette gibt sich die Ehre. An den Athabascafällen fängt es leicht an zu regnen. Auch hier ist natürlich viel los, obwohl es weniger ist als im Jahr zuvor. Die vielen Harleyfahrer nutzen die Gelegenheit, ihre Regenklamotten überzustreifen, was aber dann doch nicht nötig ist, da es doch nur bei ein paar Tropfen bleibt. Anschließend fahren wir weiter nach Jasper, wo wir noch wir noch für das morgige Grillen einkaufen.
Letzte Etappe für heute bis zu unserer Unterkunft für die nächsten zwei Tage: eine der schönsten des gesamten Urlaubs, das Pocahontas. Auf dem Weg dorthin noch ein mächtiger Wapiti Hirsch, der uns beim Grasen kaum beachtet. Abends ist ein Tisch reserviert und wir sitzen noch gemütlich mit einem Wein bzw. auf der Veranda zusammen.
7. Juli 2018
Heute darf Markus offiziell nicht fahren, weshalb wir nur ein paar Kilometer die Straße hinter die Pocahontas Cabins zu den Miette Hotsprings fahren. Dort ist erstmal eine kurze, aber anstrengende Wanderung geplant. Etwa 700 Höhenmeter auf 4 km. Es geht auch gleich steil los, aber stetigen Schrittes lassen wir den Wald hinter uns und haben einen schönen Blick aufs Tal. Auf der ersten Hochebene ist es schon sehr windig und wir entscheiden uns gegen ein Picknick, da es einfach zu kalt ist. Also schnell einen Müsliriegel und dann weiter. Es geht nur noch steil über Geröll. Zwischendurch muss man stehen bleiben, um nicht durch den Wind weggeblasen zu werden. Ich habe die Kapuze fest übers Basecap gezogen, damit es nicht wegfliegt. Endlich oben angekommen, schnell ein paar Fotos und dann wieder zurück. An ein Video ist nicht zu denken, da man die Kamera einfach nicht ruhig halten kann. Alle sind erleichtert als wir wieder die Ebene unterhalb des letzten steilen Aufstiegs erreichen. Auf dem Weg nach unten kommt endlich die Sonne zum Vorschein und auf halber Höhe legen wie dann am Wegesrand unsere Picknickpause ein. Unten angekommen entscheiden sich alle gegen das Baden in den Hotsprings. Im Pool ist vor Menschen kaum das Wasser zu sehen. So trinken wir gemütlich einen Kaffee und laufen dann zu den Ursprüngen der Quellen, unter anderem auch durch das alte Bad, welches inzwischen vollkommen verfallen ist. Natürlich riecht es an den Quellen extrem nach Schwefel. Auf dem Rückweg begegnen wir mal wieder ein paar Rocky Mountain Schafen. Die Füße tun doch jetzt ziemlich weh und wir sind froh, dass es wieder zu den Cabins zurückgeht. Ein bisschen die Füße hochlegen und dann alles Zusammenpacken fürs Grillen.Und dann wird gegrillt. Ein schöner Ausgleich zu den ansonsten täglichen Restaurantbesuchen. Und das Wetter spielt auch mit.
8. Juli 2018
Es geht wieder früh los zum Maligne Lake. Alle haben sich gegen die Bootsfahrt mit den Reiskörnern nach Spirit Island entschieden. Das Wetter ist auch nicht so berauschend, so dass wir mit Sicherheit auch nichts verpassen. Auf dem Weg halten wir am Medecine Lake, wo ein Seeadler seinen Horst gebaut hat. Das Jungtier ist aber zu weit entfernt, um vernünftige Fotos zu machen. Statt der Bootsfahrt also Wanderschuhe an und ca. 3 km Aufstieg zum Opal Hill. Ein Grizzley soll hier einen Tag zuvor gesehen worden sein, so dass wir mit Respekt Ausschau halten. Der Weg ist noch steiler als gestern und am Ende überwinden wir fast 800 Höhenmeter. Wieder ein toller Blick ins Tal.Über die Wiese geht es noch ein Stück weiter hoch bis wir auch einen guten Blick über den Maligne Lake haben. Auch das Tal hinter dem Opal Hill ist gut zu sehen, durch das wir später wieder zurückwandern. Als es zu tröpfeln beginnt und wieder Wind aufkommt, machen wir uns auf den Rückweg.Hinter dem Opal Hill geht es durch Wiesen und zwischen kleinen Tannen wieder zurück in den Wald. Man kann sich sehr gut vorstellen, dass es hier Grizzleys gibt. Zumindest sind wieder viele Erdhörnchen unterwegs und ein Bock. Im Wald entdwcken wir am Wegrand Schwarzbärenkot. Der Weg bergab ist fast beschwerlicher als hinauf und die Knie schmerzen. Schließlich sind wir froh, unten angekommen zu sein.Weiter geht es zum Maligne Canyon. Zuerst machen wir aber noch ein Picknick am Fluss. Nachdem wir einem weiteren Schwarzbären am Straßenrand begegnen machen wir noch die kleine Runde bis zur dritten Brücke am Canyon. Markus drückt eini bisschen auf die Tube, da der Nationalparkpass ausläuft (merwürdige Gültigkeitsdauer, aber so ist es nun mal). Auf dem Rückweg legen wir in Jaspar nochmal einen Kaffeestopp ein und zum Kaffee gibt es ein Stück Nanaimo, ein ziemlich schokoladiger, kalorienreicher Kuchen. Auf der Weiterfahrt heisst es dann die Zeit weiter zurückdrehen, da wir die Grenze zu British Columbia passieren. Auf der Fahrt kriegen wir ein paar Regengüsse ab. Dann noch ein kurzer Fotostopp am Mount Robson, dessen Spitze aber in Wolken gehüllt ist. Übernachtung dann in Valemount.
9. Juli 2018
Heute geht es ohne Frühstück direkt los zum Mount Robson. Schließlich haben wir einen langen Tag vor uns. Zuerst gibt es vorne im Restaurant Frühstück im Sonnenschein. Wir haben tatsächlich Glück und bestes Wanderwetter und freie Sicht auf den Berg. Wir fahren anschließend noch ein Stück weiter bis zum Parkplatz, wo der Berg Lake Trail startet. Zuerst geht es ein ganzes Stück einen rauschenden Fluss entlang durch den Wald. Immer wieder eröffnen sich tolle Blicke auf den Mount Robson. Der Fluss mündet schließlich in einen See und nachdem wir eine Brücke überquert haben geht es weiter den Kinney Lake entlang. Hier machen wir auch unsere erste Pause, bevor es weitergeht. Wir durchqueren ein breites Flussbett und dann gibt es noch einen leichten Anstieg bevor wir an eine Hängebrücke kommen hinter der wir an einem weiteren Picknickplatz Pause machen. Einige gehen noch ein Stück weiter, währen andere hier ein wenig die Ruhe und die Natur genießen.
Nach ca. 1,5 Stunden machen wir uns wieder auf den Rückweg. Am Ende des Kinney Lakes soll es eine Alternativroute sein, allerdings steht das Wasser im Flussbett höher als gedacht, sodass wir über ein paar wackelige Holzbretter steigen müssen, die notdürftig den Wanderweg markieren. Erst jetzt auf dem Rückweg wird deutlich, dass wir doch eine ganz schön lange Strecke gelaufen sind. Auf dem Parkplatz ruhen wir uns noch ein wenig aus. Abends geht es dann in Valemount in den Karibou Grill zum Essen.
10. Juli 2018
Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel an der Straße fahren wir weiter in Richtung Clearwater und dem Wells Gray Provincial Park. Wir fahren gleich nach dem Einkaufen in den Park. Heute ist es leider ein wenig bedeckt. Im Park schauen wir uns die Helmcken Falls (wo wir auch picknicken) und die Dawson Falls des Murtle Rivers an. Anschließend geht es noch ein Stück weiter die Schotterpiste runter bis zu Rays Farm und Mineral Spring. Auf der kurzen Wanderung verpassen wir irgendwo die richtige Abzweigung, sodass wir besser wieder zurücklaufen. Den angekündigten Schwarzbären entdecken wir nicht, dafür gibt es zahlreiche Mücken. Abends essen wir auf der Terrasse des Painted Turtle Restaurants direkt am Dutch Lake.
11. Juli 2018
Am Vormittag steht eine Wanderung zum Trophy Mountain an. Das Wetter ist heute wieder schön und wir fahren dieselbe Strecke wieder ein Stück in den Park hinein. Das letzte Stück bergauf ist eine Schotterpiste und wir werden im Bus ganz schön durchgerüttelt. Auch hier gibt es noch einige Schneefelder und auf den Almen blühen schon einige Blumen. Allerdings sind wir für die Hauptblüte noch ein wenig zu früh. Auf dem Gipfel ist es wieder ziemlich kalt und windig, dafür läuft uns ein Murmeltier über den Weg.
Am Nachmittag ist der größte Teil der Gruppe unterwegs zum Wildwasserrafting. Ich spaziere ein wenig durch den Ort, setze mich gemütlich an den See oder auf den Balkon und genieße die Sonne. Es ist auch mal schön, nichts zu unternehmen.
12. Juli 2018
Auf der Weiterfahrt nach Whistler halten wir am Duffey Lake, wo wir einen tollen Blick über den See auf die Berge haben. Ein Haufen angeschwemmter Baumstämme bildet eine natürliche Barriere und darf aus naturschutzrechtlichen Gründen nicht entfernt werden. Weiter geht es dann nach Whistler, wo wir nach dem Check-in noch ein wenig durch die Fußgängerzone bummeln und dann auf eigene Faust Essen gehen.
Für den heutigen Tag sind einige Kilometer geplant: es geht bis nach Whistler. Die Landschaft ist abwechselungsreich, aber so eine lange Busfahrt ist trotzdem anstrengend. In Clinton halten wir für eine Kaffeepause und nachmittags schauen wir uns ein großes Farmgelände samt Indianerausstellung an. Ein paar indianische Wurf- und Fangspiele dürfen wir auch noch ausprobieren.
13. Juli 2018
Am nächsten Morgen geht es früh los, da wir am Mittag die Fähre nach Vancouver Island erwischen müssen. Wir haben sogar noch Zeit für einen kurzen Stopp. Etwas später wendet sich das Blatt: die Lions Gate Bridge, die wichtigste und schnellste Verbindung nach Südvancouver ist auf Grund eines Unfalls bis auf Weiteres gesperrt. Stattdessen müssen wir einen großen Umweg fahren und stehen im Stau. Wenn wir nicht eine Stunde vor Abfahrt der Fähre einchecken, verfällt die Reservierung. Zu dieser Jahreszeit äußerst schlecht, da auch nachfolgende Fähren vollkommen ausgebucht sind. Zum Schluß fährt Markus auf der Busspur am übrigen Verkehr vorbei und wir schaffen es tatsächlich gerade noch.Die Fähre fährt pünktlich los und obwohl es recht windig ist, genießen wir die Überfahrt auf dem Oberdeck. An einigen kleineren Inseln vorbei geht es bis nach Swartz Bay und von dort ist es nicht mehr weit bis nach Victoria, wo wir für eine Nacht das Sandmans Motel beziehen.In Victoria unternehmen wir noch einen Stadtrundgang. Zuerst nach Chinatown, dann am Hafen entlang. Es ist ein hübsches Städtchen. Anschließend kehren wir auf ein Bier ein und laufen dann noch weiter bis zum Holland Point Park, von wo aus man die Rocky Mountains in den USA sehen kann. Hier legen auch die großen Kreuzfahrtschiffe an. Wir machen uns auf den Weg zurück in die Stadt, wo wir uns aufteilen und im Steakhaus ein richtig gutes Steak essen.
14. Juli 2018
Quer über die Insel geht es jetzt in Richtung Pazifik, dem Pacific Rim National Park Reserve und Ucluelet. Mitten im Regenwald gibt es zwei kurze Spaziergänge durch den Wald. Gegen Abend kommen wir in Ucluelet an und beziehen unsere Zimmer direkt am Hafen. Abends gibt es Pizza (na ja, zumindest für manche von uns).
Heute gibt es zunächst ein paar Kulturpunkte: in Duncan stehen überall künstlerisch gestaltete Totempfähle herum, die wir uns auf einem Spaziergang durch die Stadt anschauen. Ein Markt findet außerdem statt und in dem kleinen Ort ist richtig etwas los. Ein Biker („Bikers Against Child Abuse“) versucht einem kleinen Jungen vor seinen Eltern ein Tattoo aufzuschwatzen. Später halten wir noch in Chemainus, wo viele Hauswände künstlerisch gestaltet sind. Ein Picknick am Meer rundet den Vormittag ab.
15. Juli 2018
Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir in Richtung Tofino. Kurz vorher machen wir nochmal einen Abstecher durch den Regenwald. In Tofino haben einige eine Whalewatching Tour gebucht, während andere mit dem Seekajak über die Bucht paddeln. Am Nachmittag unternehmen wir noch eine kurze Wanderung zum Meer. Im Wasser sind irgendwelche kleinen Viecher, die in die Füße beißen, also besser nicht ins Wasser.
16. Juli 2018
Nach dem Abendessen in der Bar am Hafen fahren wir schnell nochmal an die Küste, um ein paar Bilder vom Sonnenuntergang zu machen.
Heute stehen zwei schöne Wanderungen direkt an der Küste entlang. Direkt morgens geht es los und plötzlich stehen wir nur 15 m von einem Schwarzbären entfernt, der uns aber nicht bemerkt hat, da die herumfliegenden Krähen so einen Lärm machen und wir uns vermutlich von der falschen Seite genähert hatten. Wir weichen vom Weg ab und schlagen uns durchs Unterholz, um nicht noch dichter an ihn heranzukommen. Die Wanderungen eröffnen tolle Ausblicke und am Ende kommen wir zu einem unendlich langen Sandstrand, wo wir im Informationszentrum noch eine kleine Ausstellung über die Ureinwohner besuchen. Später gibt es noch leckeres Eis für die einen und leckeren Kaffee für die anderen.
17. Juli 2018
Heute geht es wieder zurück zum Festland. Auf derselben Strecke fahren wir wieder quer über die Insel und erreichen gegen Mittag Nanaimo, von wo es wieder Richtung Vancouver geht. Wir checken im Sandmans Motel ein und dann geht es noch auf einen Stadtrundgang. Es ist verdammt heiß und die Luft steht in den Straßen. Neben China Town, wo Tauben draußen in den zu verkaufenden Lebensmitteln sitzen geht es nach Gas Town. Unangennehm: die vielen Drogensüchtigen, die überall an der Straße sitzen und betteln aber auch die ersten Eindrücke zur anstehenden Legalisierung von Cannabis. An einigen Ecken stinkt es penetrant nach Kiffen. Auch draußen um einiges unangenehmer als Zigarettenqualm.
18. Juli 2018
Letzter Tag. Zuerst geht es durch Yaletown und dann mit dem Wassertaxi zu den Granville Island Markets. Anschließend haben wir Zeit zur eigenen Verfügung und bummeln durch die Stadt, am Hafen entlang und bis zum Stanley Park. Zum Glück ist es heute nicht so heiß, so dass wir nicht so sehr ins Schwitzen kommen. Abends essen wir noch einmal alle gemeinsam im Steakhouse und zum Abschluss geht es noch einmal zum Hafen, um ein paar Aufnahmen bei Nacht zu machen.
19. Juli 2018
Heute heißt es Abschied nehmen. Nach einem letzten Frühstück im Moxie’s geht es zum Flughafen und wir verabschieden uns. Eine tolle Reise geht zu Ende.
20 Juli 2018
Ankunft in Deutschland. Der Stress fängt hier gleich wieder an. Nachdem wir und verabschiedet haben, warte ich noch auf meinen Zug, der sogar pünktlich ist. Allerdings kommt es dann dicke: erst Personenschaden, also mal wieder warten im Nirgendwo und konsequenterweise Verspätung und Verlust der Sitzplatzreservierung. Dann kurzfristig neue Reservierung ab Hannover getätigt und als man dann schweißgebadet endluch auf seinem Platz sitzt: Zug defekt. Alles wieder aussteigen und warten auf die Bummelbahn. Reisen mit der Deutschen Bahn macht einfach Spaß. Mit mehren Stunden Verspätung endlich zu Hause…
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